Nebelweiß und Hagebuttenrot
Die letzten Blätter sind ganz leise von den Bäumen gefallen, Nebel hängt über den Gärten und der Atem formt kleine Wolken in der kühlen Luft. Der November ist da!
Die Natur erscheint uns auf einmal stumm und verschwiegen und nach den bunten Kapriolen des frühen und vor allem warmen Herbstes manchmal unheimlich und distanziert, als wollte sie sich von uns Menschen abwenden und sich darauf konzentrieren, selber Kräfte für den Winter zu sammeln. Versuchen wir doch, sie noch ein wenig zu locken – nur für eine kurze Zeit, bis der Advent uns mit Lichterglanz und Farbintensität für Dunkelheit und Kälte entschädigt. Und was gibt es besseres, als vor der Gartenkulisse fantasiereiche Dekorationen mit temperamentvoll kräftigem Rot und frischem Weiß zu inszenieren…. So sagen wir dem Novembergrau ade….
„Mit jedem Tag unseres Lebens kommt ein Stück Weisheit hinzu" (L.H.)
Bestechende Schönheit - Ilex
Wenn die Natur in Winterruhe fällt, verzaubert die Stechpalme durch ihre leuchtenden Beeren und immergrünen Blätter. Ilex gilt seit jeher als äußerst kraftvolles Gewächs, nicht nur in überlieferten Mythen. Vor langer Zeit verehrten Kelten und Germanen die Europäische Stechpalme als heilige Pflanze, denn sie erhofften sich von ihr Schutz vor bösen Mächten.
Sie hängten Ilex Zweige an die Eingangstüren und Stallungen, da sie glaubten, gute Waldgeister würden im Winter darin wohnen. Bis heute sind die mit Dornen besetzten, dunkelgrünen Blätter und die roten Beeren der immergrünen Pflanze ein Sinnbild für Unsterblichkeit, Hoffnung und Liebe. Neben der heimischen Stechpalme (Ilex aquifolium) gibt es weltweit bis zu 600 Arten, darunter solche mit sommergrünem Laub sowie mit gelben oder schwarzen Beeren. In Gärten finden zweifarbige Exemplare mit hellem Blattrand wegen ihrer Wirkung häufig Verwendung. Sie bevorzugen schattige oder halbschattige Plätze ohne pralle Sonne. Ein geschützter Ort unter Laubbäumen oder an der Nordseite von Mauern ist für alle Arten ideal. Durch regelmäßigen Schnitt erhält sie eine kompakte, dichte Struktur und stellt durchaus eine Alternative zu Buchs dar.
Jetzt wird eingepackt –
Bevor der Winter Frost und Eis als Dauergäste schickt, bereiten wir Garten und Terrasse darauf vor. Rund ums Haus gibt es noch einiges zu tun. Große Terrakotta Gefäße wie Vasen und Amphoren werden entweder abgedeckt oder vorsichtig umgedreht, damit in ihnen gefrierendes Regen- oder Schmelzwasser sie nicht sprengen kann. Motorgeräte sollte man jetzt idealer weise einem Check unterziehen.
Abräumen, einräumen, aufräumen: Immergrüne Bodendecker – mögen es nicht, wenn über die kalte Zeit zu viel Laub auf ihnen liegen bleibt. So kann kein Luftaustausch stattfinden, was schlimmstenfalls zu Fäulnis führt. Also am besten an trockenen Tagen vorsichtig absammeln und abfegen. Empfindliche Kübelpflanzen – kommen ins Winterquartier
Gartenschläuche – werden porös und brüchig, wenn sie im Winter draußen bleiben. Gefrierendes Wasser könnte das Gewebe sprengen. Also werden sie entleert, sauber aufgerollt und im Schuppen verstaut. Außenwasserversorgung abdrehen, Hähne öffnen. Mit Teichpumpen verfährt man ähnlich: säubern und in einem Eimer mit Wasser oder in einem wasserdichten Sack unter einer Staude lagern.
Mit einem Kescher – wird Laub vom Teich gefischt. Hilfreich sind Laubfangnetze, die man häufiger kontrollieren sollte. Als natürliche Eisfreihalter und Sauerstoffzufuhr fungieren hohe Stängel von Teichgräsern und –stauden. Wie ein Winterfell – wirken die buschigen Horste der Gräser. Schneidet man die Halme vor dem Winter ab, könnte Wasser in die hohlen Stängel dringen und dem Wurzelstock zum Faulen bringen. Ungeschnitten sorgen die Horste für zauberhafte Winterbilder – und in den Fruchtständen finden einige Tiere noch Nahrung.